[20-11-2006] Autor: Martina Schneibergova
Am vergangenen Freitag sind 17 Jahre seit dem Beginn der Samtenen Revolution in Tschechien vergangenen. In Prag wurde an einigen Orten der historischen Ereignisse gedacht, die den Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei gestartet haben. Auf einer Demonstration auf dem Prager Altstädter Ring hat man jedoch daran erinnert, dass es noch Länder gibt, die auf ihre Samtene Revolution erst warten - wie beispielsweise China.
Die Demonstranten machten auf die grausamen Praktiken des kommunistischen Regimes in China aufmerksam, das nicht davor scheut, den politischen Gefangenen Organe für Transplantationen zu entnehmen. "Die Kommunistische Partei Chinas soll sich schämen", riefen die Demonstranten. Auf Transparenten trugen sie Bilder von gefolterten Menschen und Überschriften wie: "Was geschieht hinter dem Roten Vorhang? Stoppt die Organentnahme!" Die Demonstration wurde von der tschechischen Initiative "Lidska prava bez hranic" (Menschenrechte ohne Grenzen) einberufen. Der Hauptredner war der kanadische Jurist David Kilgour, der als ehemaliger kanadischer Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum China einst eher von der glänzenden Seite kennen gelernt hatte. Im Prager Abgeordnetenhaus hat Kilgour vorige Woche seinen Bericht präsentiert, in dem er die Resultate seiner Ermittlungen über die dunklere Seite des chinesischen Regimes zusammengefasst hat. Er bot darin Beweise darüber, dass in chinesischen Gefängnissen den Regimegegnern Organe für Transplantationszwecke entnommen werden. Er erwähnte darin auch den Fall eines Chirurgen, der etwa 2000 politischen Gefangenen Hornhaut entnommen hatte. Die genaue Zahl der Opfer könne, so Kilgour, nicht festgestellt werden.